EIN NEUES LEBEN AUF DER ALMBERGHÜTTE IN MITTERFIRMIANSREUTAlm.Ruf

Manchmal brechen Menschen aus ihrer vertrauten Umgebung aus, um sich in ein neues Abenteuer zu stürzen. Familie Tump aus Amsterdam hat diesen Schritt gewagt – und ist in Freyung-Grafenau gelandet.

Familie Tump auf ihrer Almhütte

Urig gelegen lädt die Almberghütte Freunde und Fremde gleichermaßen im Sommer und Winter zum Verweilen ein. Auf 1139 Meter werden Gäste mit Hüttenklassikern kulinarisch versorgt und können nach dem Wandern oder Skifahren ihren Kaffee genießen. Für die ganz Müden stehen Betten in den verschiedenen Gastzimmern des Hauses bereit.

Die Menschen, die in die Almberghütte der Familie Tump kommen, sollen sich rundum wohlfühlen. 2014 sind sie nach Mitterfirmiansreut gezogen. Besonders stolz ist Loesje Tump auf die alten Möbel, Schränke, Kommoden und Stühle aus dem vorigen Jahrhundert, die sie in den verschiedenen Gastzimmern untergebracht hat.

2009 hat sich die vierköpfige Familie in den Landkreis Freyung-Grafenau und ganz besonders in die Region von Mitterfirmiansreut verliebt. Damals waren sie selbst als Urlauber zum Skifahren dort und beschlossen, dass sie die Almberghütte kaufen, wenn sich die Gelegenheit dazu ergeben würde.

„Es ist wirklich Zufall, dass wir hier gelandet sind. Aber der Grund dafür, warum wir hier bleiben möchten, ist die Gemütlichkeit. Obwohl wir sehr viel arbeiten, ist es dennoch sehr ruhig. Es erinnert mich an Amsterdam vor zwanzig Jahren“, erläutert Loesje schmunzelnd.

Sie selbst besitzt in Amsterdam eine Boutique, die Schals und Tücher vertreibt, ihr Mann ist Pilot und beruflich oft unterwegs. Die Kinder gehen gegenwärtig in Deutschland und in Holland in die Schule.

„Wir sind noch nicht komplett umgezogen. Im März gehen wir wieder für einige Monate nach Amsterdam. Ab dem nächsten Schuljahr wollen wir versuchen, komplett in Deutschland zu bleiben.“

Wenn jemand in Holland grüßt, fällt es auf. Wenn hier in der Region jemand nicht grüßt, fällt wiederum das auf. Das ist der große Unterschied.

Die Familie genießt die reiche Kultur von Freyung-Grafenau. Seit sie dort zuerst Urlaubmachten, waren sie auf beinahe jedem Maibaumfest und Volksfest, sofern die Zeit es bei ihnen zuließ.

Zur Eröffnung ihrer Almberghütte veranstalteten sie eine große Feier, zu der Nachbarn, Lieferanten, Mitarbeiter und Bekannte eingeladen waren.

„Die Bewohner des Landkreises sind uns sehr lieb und ich glaube, sie lieben uns auch.“

Was die Familie hier besonders genießt, ist die gelassene und freundliche Art der Landkreis-Bewohner. „Wenn jemand in Holland grüßt, fällt es auf. Wenn hier in der Region jemand nicht grüßt, fällt wiederum das auf. Das ist der große Unterschied.“

Die Almhütte der Familie Tump

Ein normaler Arbeitstag auf der Hütte bedeutet sehr viel Arbeit, dennoch legt die Familie Wert auf Zusammenhalt und gemeinsame Zeit. So wird jeden Abend um 18 Uhr gemeinsam zu Abend gegessen und den Kindern bei den Hausaufgaben geholfen. Loesjes Eltern begleiten sie jedes Jahr aufs Neue nach Deutschland und kümmern sich um die Kinder, wenn in Restaurant und Hotel wieder viel los ist. Die niederbayerische Mentalität nehmen die Amsterdamer gerne an.

Die Almhütte in Mitterfirmiansreut

„Ich spreche wirklich platt bayerisch. Aber die Menschen haben Humor, sie sind gemütlich, trinken gerne ein Bier. Sie sind locker, nehmen den Tag so wie er kommt. Ich glaube, sie haben durchaus viel Stress, aber sie zeigen das nicht.“

Ob sie für immer in der Region bleiben möchten, wissen sie nicht. Aber nach zwei Jahren, in denen die Almberghütte an Bekanntheit und Beliebtheit gewonnen hat, wissen sie, dass ihre Gäste noch viel von ihnen erwarten dürfen.

Frau Tump in Ihrer Almhütte

Selbst ist die Frau – Loesje Tump kümmert sich um reibungslose Abläufe in Gasthaus und Zimmern.


Text: Isabelle Matějka
Bilder: Tina Salatmeier, Isabelle Matějka

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