FLORIAN HANNIG ÜBER DIE IDEE DER FLÄCHIGEN RÄUMLICHKEITAusdrucks.Stark

Florian Hannig kommt aus Grainet und ist freischaffender Künstler und Musiker. Die künstlerische Ader zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben.

Kunstwerk von Florian Hannig

„Ich wurde schon frühkindlich mit Kunst konfrontiert. Meine Mutter ist Aquarellmalerin“, erzählt der 38-jährige. Auch in der Schule war sein Lieblingsfach Kunst, allerdings kam es nie zu einem Leistungskurs. „Erstens kam dieser aufgrund der Teilnehmerzahl nicht zustande und zweitens wollte ich kein Abitur in Mathe machen“, gesteht Florian lachend.

Nach dem Abitur kam schließlich die Überlegung, welches das perfekte Studium für ihn wäre. Mit den eigenen Zeichnungen in der Mappe bewarb er sich auf gut Glück an der LMU in München – und bekam prompt eine Zusage.

„Mir war nicht von Anfang an klar, dass ich Kunst studieren wollte, aber es war schon immer eine Option für mich.“

Die Freude an der Malerei ist erst während des Studiums gekommen. Durch seine Dozenten wurde ihm die Angst vor der großen weißen Leinwand genommen, wie Florian erklärt.

Kunst ist für mich sehr persönlich.

Seine Art zu malen ist eine sehr intuitive, gefühlsgeleitete und nicht rationelle, erläutert der Künstler. „Man kehrt sein Innerstes nach außen. Vielleicht nicht direkt, aber in übersetzter Weise.“

Nach Art des nordamerikanischen abstrakten Expressionismus arbeitet und bearbeitet Florian seine Werke. Man muss einfach anfangen, erklärt er. Was sich nicht immer als so einfach herausstellt, wie es klingt. „Manchmal klappt auch nichts“, meint Florian. Vielfach überarbeitet bieten seine Werke eine flächige Räumigkeit, die einen essentiellenGesichtspunkt in Florians Bildern bildet.

Der Malprozess ist für Florian befreiend, hier kann er spontan und mit ausladender Gestik arbeiten. Dabei spielt der spontane Ausdruck eine Rolle, genauso wie ästhetische Gesichtspunkte und ein intuitives Gespür für die richtige Gewichtung aus Fläche, Linie und Form.

Das Atelier von Florian Hannig

Bedingt durch seine Auftritte als Musiker mit den Bands JiveThe Double Trouble und Sammer of Love war und ist er noch immer am Wochenende häufig im Landkreis FRG unterwegs auf Hochzeiten und Abendveranstaltungen. „Gesungen wurde auch schon immer viel bei uns zu Hause. Mein Vater leitet heute noch den Männerchor in Grainet“, erklärt der leidenschaftliche Gitarrist und Sänger. Live-Auftritte zu besuchen sind ihm lieber als CDs zu hören. „Die können den Moment nicht genauso widergeben wie bei einem Auftritt“, findet Florian.

In einer Großstadt zu leben kommt für Florian nicht in Frage. „Sicherlich ist die Konkurrenz in der Stadt wesentlich größer. Aber das ist nicht der Grund, warum ich hier bin. Ich bin hier aufgewachsen und es gefällt mir hier. Ich bin gerne in der Natur und habe Ruhe und Zeit.“ Während des Studiums hat Florian in München gelebt und bemerkte, wie viel Zeit man verliert: auf der Suche nach einem Parkplatz, auf dem Weg zur U-Bahn oder unterwegs. Für ihn war es ein gehetztes Leben, in Freyung-Grafenau kommt man flüssiger voran und die Eindrücke bei einer Fahrt durch die verschiedenen Landschaften sind schöner.

Ein weiteres Kunstwerk

Seine Arbeit besteht zum einen aus der Malerei, zum anderen aus Portraitzeichnungen von Auftragsarbeiten und Menschen, die Florian wichtig sind. Bei der abstrakten Malerei kann sich der Künstler frei entfalten. Das Thema entsteht während der Arbeit selbst und überschreitet dabei auch mal die Grenzen zwischen der abstrakten Malerei und Landschaftsmalerei.

„Ich entscheide sehr spontan, welche Farben ich verwende. Wichtig ist mir, dass dabei Räumlichkeit entsteht. Das passiert bei der Überlagerung von verschiedenen Strukturen, über Kontraste der Farben und den einzelnen Farbwerten“, erklärt Florian.

Der abstrakte Expressionismus ist frei von Zwängen, Gegensätze werden spielend zusammen geführt und man arbeitet sehr intuitiv. Genau das spiegelt sich in der Arbeit von Florian Hannig wider.

„Es ist mein Ziel, als Künstler und Musiker erfolgreich zu sein. Da stehe ich noch am Anfang, aber das wäre mein größter Wunsch.“


Text: Isabelle Matějka
Bilder: Isabelle Matějka, Florian Hannig

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