BUNTE FARBEN AUF DER REISE ZU SICH SELBSTLebens.Momente

Auf der Reise zu sich selbst lädt die Künstlerin Petronilla Hohenwarter gerne jeden ein, sich selbst zu finden – ob in ihren Gemälden oder bei einem von der Künstlerin angebotenen Art-Retreats.

Künstlerin Petronilla Hohenwarter

Was bedeutet Liebe? Was bedeutet Glück? Und wohin wird das führen? Diese essentiellen Fragen des menschlichen Bewusstseins begleiten Petronilla seit Jahrzehnten. Die philosophischen Aspekte ihrer Arbeit fasst sie als wichtige Thematiken in ihre Werke ein. Dabei werden Aussagen und Gedanken des menschlichen und zwischenmenschlichen Seins durch Collagen mit Texten und Phrasen oder Motiven mit Malerei und Zeichnungen kombiniert dargestellt.

Ein großes Netzwerk ermöglicht ihr die Arbeit weltweit, wobei sie immer auf Neues und Interessantes stößt.

„Da ich seit 1993 durch die Welt reise, wurde Englisch einfach zu meiner Zweitsprache. Vor allem während des Gaststudiums in Asien, wo kein Mensch Deutsch spricht, musste ich mich erst einmal mit Englisch durchschlagen“, meint die gebürtige Waldkirchnerin.

Lächelnd fügt sie hinzu: „Ich bin aber nach wie vor der deutschen beziehungsweise der bayerischen Sprache treu.“

Ihre Reise nach Bali im Februar 2017 war für sie eine erneute Offenbarung. Als Artist in Residence wurde sie eingeladen, in einem Resort zu wohnen und fand dort neue Muse und Kraft, aus der 19 Werke entstanden.

Kunst von Hohenwarter

„Meine Erfahrungen machen mich zu dem, wer ich heute bin und was dadurch in meinen Werken zum Ausdruck kommt.“

Ihre Werke macht sie für jeden zugänglich. „Als Künstlerin muss man heutzutage auch Unternehmerin sein“, meint Petronilla. Die Hemmschwelle, dass Kunst nur für eine elitäre Oberschicht gemacht ist, durchbricht sie immer wieder. Man muss sich vernetzen und auch ohne Galerist selbstständig entscheiden, wie man sich und seine Werke am besten präsentieren möchte, erklärt die freischaffende Künstlerin.

In der Love-Serie erarbeitet sie beispielsweise für sich die Fragen, was Liebe ist, was Liebe humanistisch bedeutet, wie man Liebe fühlen kann, welche Arten der Liebe es gibt und welche Triebkraft in der Liebe steckt.

Kunst bildet für Petronilla ebenfalls einen Rückzugsort. So bietet sie Suchenden die Möglichkeit des Coachings. Ursprünglich war die Malerin in der Traumaarbeit tätig, entfernte sich aber über die Zeit immer mehr davon und entschied sich, Menschen stattdessen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. „Mein Atelier ist wie ein Eintauchen in eine andere Welt – ich biete hier einen Platz, an dem jeder einfach sein kann und sich zu Hause fühlen darf.“

Teilweise integriert Petronilla alte Kunstwerke in Neue oder überarbeitet sie vollständig. „Man muss loslassen, was nicht mehr sein muss oder eine neue Bestimmung dafür finden“, erläutert die Künstlerin. Der stetige Wandel findet in der Welt, aber auch in einem Menschen statt und so verändern sich auch Petronillas Kunstwerke mit ihrer eigenen Entfaltung.

„Bayern ist mein Zuhause und die Welt liegt mir zu Füßen.“

Hohenwarters eigene Handschrift

Der Bayerische Wald gibt ihr den Rückhalt, den sie braucht, meint Petronilla. Für sie ist es ein Kraftort und  ein Ort der Ruhe, der Besinnung.

Während längerer Reisen durch den asiatischen Raum sowie einen 6-jährigen Aufenthalt in Wien sammelte sie viele Erfahrungen. Gleichzeitig wurde ihr dann bewusst, dass es sie wieder Richtung Heimat zog. Ende 2014 kam sie wieder nach Deutschland.

„Das Leben in Wien hat mir den Kunstmarktbetrieb sehr klar offenbart, und ich lernte dabei  sehr bewusst zu wählen und nein zu sagen. Quantität muss im künstlerischen Prozess immer hinter der Qualität stehen, sonst geht irgendwann der Inhalt dessen, was man ursprünglich ausdrücken will, verloren.“

„In Bayern haben wir eine sehr lebendige Kultur, die sich weltoffen präsentiert“.

Und Niederbayern hat im Speziellen eine ganz Eigene, stellt Petronilla fest. Es gibt eine überlieferte Tradition, die eine eigene Kultur hat: Das Leben und Denken über Generationen zu transportieren. „Es ist an der Zeit für einen größeren Weitblick , denn die Weltoffenheit und Selbstbewusstheit vermisse ich in den niederbayerischen Gefilden doch schon noch sehr. Wir Niederbayern dürfen unserer Herkunft und diesem dazugehörigen  Bewusstsein noch einen größeren  Platz einräumen und selbstbestimmter werden“.

Wir sind in Bayern grenznah an Länder angebunden und leben im Landkreis Freyung-Grafenau direkt an der tschechischen und österreichischen Grenze, was das Land und die Leute gegenseitig beeinflusst und neue, zeitgenössische Bewegungen eröffnet, erläutert die niederbayerische Globetrotterin. „Es sind Menschen hier beheimatet und  Zugezogene, die sich einzigartig präsentieren. Eine Lebenskultur ist immer an Plätzen vorzufinden,  in denen sich der Mensch beheimatet fühlt, sein Herz am rechten Fleck hat und  Offenheit und Interesse für Neues bekundet. Die Bewohner des Landkreises dürfen sich  gerne noch mehr  dafür öffnen, um den kulturellen Zeitgeist auch hier im Landkreis vermehrt zu integrieren“, meint Petronilla.

Hohenwarter in ihrem Atelier

Petronilla Hohenwarter ist seit 19 Jahren als freie Künstlerin tätig und blickt auf einen unglaublich großen Erfahrungsschatz zurück: Orte, an denen sie gelebt hat, Menschen aus jedem Winkel der Welt, die sie kennenlernen durfte. Das alles spiegelt sich in ihren Werken und den einzelnen Themen ihrer Arbeiten wider. Denn ihre Bilder sind wie sie selbst: dynamisch, belebend und farbintensiv.

Infos zu ihren Werken und Sujets gibt es auf www.petronillahohenwarter.com


Text: Isabelle Matějka
Bilder: Isabelle Matějka

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