VON OBER- NACH NIEDERBAYERNNeu.Land
Hallo, ich bin Melanie, 22 Jahre alt und wohne nun seit über zwei Jahren im Landkreis Freyung-Grafenau. Geboren bin ich in München und aufgewachsen im Landkreis Freising. Wie also hat es mich hierher verschlagen?
Schon in jungen Jahren habe ich für mich den Beschluss gefasst, das Stadtleben so bald wie möglich hinter mir zu lassen. Was andere für praktisch und lebendig hielten, empfand ich als laut, stressig und unpersönlich. Ständige Staus, überfüllte Straßen und Nachbarn, die man nicht kennt. Für mich lebten die Menschen mehr aneinander vorbei, als miteinander. Deshalb verbrachte ich die Wochenenden am liebsten bei meinen Großeltern auf dem Land und meine Ferien auf einem Reiterhof in Grafenau.
Schon damals habe ich mich in den Bayerischen Wald verliebt. Das ländliche Lebensgefühl konnte ich viel besser mit mir vereinbaren, als den städtischen Trubel. Und dieses Gefühl verschwand auch nicht, als ich älter wurde. Nach meinem Abitur stand für mich fest: raus aus der Stadt.
Raus aus Bayern kam für mich jedoch nie in Frage. Ich komme zwar nicht aus Niederbayern, jedoch aus einer traditionell bayerischen Familie, in der Dialekt gesprochen und die Kultur gelebt wird.
Die ersten Schritte
Für mich war deshalb Niederbayern und damit Passau als Studienort die naheliegendste Option. Dort zog ich bald in eine Wohnung außerhalb der Stadt, von wo aus die Universität nur mit dem Rad oder mit dem Auto erreichbar war.
Doch wie das Leben so spielt, stand schon ein Jahr später der Umzug nach Grafenau an. Diesen Schritt habe ich nie bereut, obwohl ich nun 45 Minuten mit dem Auto zur Universität fahren muss. Jedes Mal freue ich mich aufs Neue, wenn ich den Trubel der Stadt hinter mir lassen und auf der Landstraße nach Hause fahren kann. Ich genieße es meinen Hund nicht wie in der Stadt an der Leine ausführen zu müssen, sondern ihn frei im Wald laufen lassen zu können. Ich finde es toll die Menschen in meiner Umgebung zu kennen, auf der Straße gegrüßt zu werden und zu wissen, wer in welchem Haus wohnt.
Außerdem mag ich es sehr, dass hier der bayerische Dialekt noch gesprochen und an die nächsten Generationen weitergegeben wird. Auch habe ich mit den Menschen im Landkreis Freyung-Grafenau bisher nur positive Erfahrungen gemacht und mich nie ausgeschlossen oder unerwünscht gefühlt.
Warum ich bleiben werde
Bis heute gab es keinen Moment, an dem ich das Stadtleben vermisst oder mich durch das Landleben eingeschränkt gefühlt habe. Natürlich sind die Wege länger und man benötigt meist ein Auto, jedoch fahre ich diese Wege stressfrei, ohne Stau und ohne lästige Parkplatzsuche.
Auch das Feiern gehen ist hier anders, aber ich war sowieso schon immer lieber auf Volksfesten als in Diskotheken unterwegs. Und Feste gibt es hier wirklich im Überfluss. Der Heimweg muss zwar meist mit dem Taxi bestritten werden, aber in einer großen Gruppe ist das auch nicht teurer als die öffentlichen Verkehrsmittel in den Städten.
Allgemein ist das Leben hier in vielerlei Hinsicht erschwinglicher, was sich besonders auf dem Wohnungsmarkt bemerkbar macht. Für mich nur ein weiterer Bonus auf der Liste, warum ich gerne hier lebe.
Nach über zwei Jahren kann ich also sagen: Ein Leben in der Stadt käme für mich nie wieder in Frage. Mit meiner ewigen Schwärmerei habe ich nun sogar schon meine Eltern davon überzeugt in die Nähe zu ziehen und ich würde es auch jedem anderen empfehlen.
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